Das Ende der Welt.
Im tanzenden Staub.
Im Dunkel der Zimmerecken.
Im Geäst der Bäume.
In den Wolken.
Es reist im großen Wagen.
Es steht im Bild des Wassermanns.
Im Sonnenaufgang.
Im Licht der untergehenden Sonne.
Im harten Licht der Glühbirne.
Im Sand. In den Büschen.
In allem. Oh, in allem.
Wenn sie die Augen schließt.
Trostvoller Schrecken.
Der Kopf. Verdrehte Augen.
Das Kind ersetzt den Leib.
Hält ihr vors Gesicht den Kopf.
Dessen Lippen farblos.
Starr die Augen. Blicklos.
Ein schmaler Schal aus Blut.
Der Arm des Kinds erhoben.
Sein Haupt unter dem leiblosen.
Die Lippen des Kindes rot.
Die Augen des Kindes leuchtend.
Das Bild bleibt ihr.
Der stinkende Leib
der sich auf sie legt
ohne Gewicht.
Die Hände auf ihrer Haut fern.
Der Kopf hat jede Nacht
gelegen neben ihr.
Ein warmer Leib trug ihn.
Der Kopf träumte.
Der Kopf sprach zu ihr.
Der Kopf er beugte sich
über ihre Schulter.
Der Kopf sagte Ich liebe Dich.
Der Kopf sang.
Der Kopf lachte.
Er spitzte die Lippen.
Er rief die Namen der Kinder.
Das Kind hält den Kopf über sich.
Das Kind lacht.
Es lacht mit den Männern.
Hoch erhoben den Kopf.
Zitternd der Arm vom Gewicht
der Liebesschwüre
der Lieder.
Da schwing der Kopf
wie die Gipfel der Bäume.
Der Mann auf ihr stöhnt rhythmisch.
Er weiß nicht das der Kopf
ihm zuschaut.
Er weiß nicht dass sie fern ist.
Er weiß nicht dass sie beim Kopf ist.
Bei den bleichen Lippen
bei den gebrochenen Augen.
Und sagt zum Kopf Ich liebe Dich.
Und singt dem Kopf ein Lied.
(Dieses Gedicht widme ich dem Kind, dem die Männer den Kopf gaben, dass es ihn in die Kamera halte. Ich sah das Bild. Und ich widme es den entführten und vergewaltigten Frauen und Mädchen. Denen die, die abgeschlagenen Köpfe der Geliebten, der Väter und Männer für immer in sie gebrannt, zwangsverheiratet werden, die man zur Prostitution zwingt, die man steinigt. Ich widme es den Kindern der Jesiden, deren Köpfe man gegen Hauswände schlägt.)