Die deutsche Schriftstellervereinigung PEN tagt in Magdeburg
„Die böse Lust am Zweifel“ schrieb einst Brigitte Reimann (1934-1974) ironisch, bezogen auf ideologische Rechthaber, die 1965 den Schriftstellern in der DDR den Zweifel austreiben wollten. Das PEN-Zentrum Deutschland nahm dies als Motto für seine Jahrestagung vom 7.-10.Mai in Magdeburg. Dabei wird auch ein neues Präsidium gewählt werden.
„Writers-in-Exile“ und „Writers-in-Prison“ heißen zwei international agierende Initiativen des Zentrums. Diese werden bei der Auftaktveranstaltung im Mittelpunkt stehen, wenn zum einen die Meinungsfreiheit in Vietnam kritisch befragt wird und zum anderen derzeitige Stipendiaten vorgestellt werden, die in Deutschland ein Exil gefunden haben. „Willkommenskultur, praktisch“, könnte darüber auch stehen.
Jedes Jahr werden ein bis zwei Dutzend neue Mitglieder in den Club gewählt. In Magdeburg stellen diese Neuen sich der Öffentlichkeit, moderiert von der Generalsekretärin Regula Venske und dem Hallenser Schriftsteller Wilhelm Bartsch. Zu den Zugewählten, die als Schriftsteller keinesfalls heurige Hasen sind, gehören
u.a. Doris Gercke, Terézia Mora, Simone Trieder, Thomas Kraft und Sergej Lochthofen. Dieses „Willkommen im Club“ gibt es erst zum zweiten Mal; es erregte im Vorjahr in Schwäbisch Hall großes Interesse.
Neben dem Vereins-Alltag mit Berichten und Resolutionen gibt es auch die Eröffnung des Basedow-Denkmals mit einer Domführung am Samstag. Die Abschluss-veranstaltung, eine Matinee am Sonntag, hat besondere Aktualität, obwohl sie sich auf ein vergangenes Ereignis bezieht: „Verleugnet – vergessen? 100 Jahre armenischer Genozid“ Diese Veranstaltung mit armenischen und türkischen Schriftstellern moderiert Jürgen Jankofsky.
Alle öffentlichen Veranstaltungen sind eintrittsfrei. Veranstaltungsort ist die Johanniskirche.
(Pressemitteilung des deutschen PEN-Zentrums)