Warten auf Ahab. Marie kehrt in ihre Berliner Wohnung zurück und stellt Fragen.
"Warten auf Ahab" ist ein Liebesroman. Die Geschichte einer großen Einsamkeit, vom Verlorensein in einer Gesellschaft die kalt ist. Und "Warten auf Ahab" ist ein Monolog. Der Monolog einer jungen Frau, fünfundzwanzig mag sie sein, die aus Brandenburg nach Berlin zieht. Sie ist politisch aktiv, sucht nach Liebe und nach Vertrautheit.
Die Musicline zum Roman? Polly Scattergood, Max Prosa, Dota Kehr, Cold Specks.
Aus den Kritiken:
"Selten findet sich ein Autor, der mit solcher Leichtigkeit in der Sprache schreibt, wie Leander Sukov es tut. Von Anfang an begleitet der Leser die Protagonistin Marie durch Berlin des Jahres 2009, betritt mit ihr Kneipen, Wohnungen und Läden, kann die Luft schmecken, die Räume miterkunden und freundet sich mehr oder minder mit den Figuren an, die an Maries abweisendem Wesen verzweifeln. Gleichzeitig zeichnet der innere Monolog der Hauptfigur ein umfangreiches Psychogramm dieser, der, um so länger das Buch gelesen wird, immer radikaler das Innenleben Maries aufblättert. Sie ist intelligent, politisch links und geistig hoch gebildet, doch ihre Libido wird ihr immer mehr zum Problem, denn fühlen kann sie nichts." http://www.kult-literaten.de/ahab
"Die schöne, subjektivistische Sprache, die Sukov in der Tradition Peter Handkes benutzt, wäre noch steigerungsfähig, erinnert in ihrem bedenkenlosen Materialismus aber ans detailliert Monologische von Antonio Lobo Antunes oder Nanni Ballestrini ("I Furiosi"): ein temperiertes Meer der Silben, in dem der Wind des Temperaments die Wörter vor sich her treibt." Der Freitag
"Vielleicht gehört Maries Liebesgeschichte zu einer neuartigen Literatur,wie sie sich auch in Chile, Großbritannien, Japan und andernorts finden mag, einer Literatur des sensiblen Unbehagens, die das Motiv von "Learning the Blues" sozial in der Gegenwart am Beginn dieses Jahrhunderts fixiert. Abgerundet wird das Buch durch Zeichnungen von Daniela Schreiter und die genauen Adressen der erwähnten Locations vom "BAIZ" in der Torstraße bis "Zum Dicken Wirt" in der Charlottenburger Danckelmannstraße." Volker Gransow auf Kulturation
"Die Frage, warum er dafür ein weibliches Ich gewählt hat, zählt zu den streitbaren Aspekten des vielschichtigen Romans. (…) Die Leser — und das ist die Aufgabe von Literatur — werden sich mit dieser Frage auseinandersetzen können, denn Raum für Fragen bietet Leander Sukov; nicht zuletzt mit dem Titel seines Romans. Marie wartet auf Ahab, der sie lieben lehrt, anstatt selbst lieben zu lernen, anstatt sich selbst auf die Suche nach Ahab zu machen. Steht diese Analogie sinnbildlich für das Warten einer Generation auf den Umsturz von Verhältnissen, die nur sie selbst umstürzen kann? Kann die romantisch-verklärte Figur Kapitän Ahabs verglichen werden mit einer nostalgischen Rückbesinnung auf ein schöneres Gestern? Ist das 'Warten auf Ahab' dann nicht auch ein Warten auf die Revolution?"
Roman Stelzig in Unsere Zeit
"Klingt nach einem Pornoroman von Frau Hegemann, werden Sie sagen, und das mag irgendwo stimmen. Aber — woran liegt es denn, dass Sukov diese Suche einer jungen Frau nach sich selbst, so viel besser zu erzählen versteht? Ganz einfach: Er ist ein großer Erzähler, kein Copy-and-paste-Artist. 'Warten auf Ahab' ist eine treffende Studie des Hauptstadtmilieus — und für mich die Entdeckung des Frühjahrs."
Thor L. Kunkel in Financial Times Deutschland