pasaia-grPahl-Rugenstein

Z U B I A K  –  B A S K I S C H E    B I B L I O T H E K

Es ist ein besonderes Verdienst des Pahl-Rugenstein-Verlages mit „Zubiak“ baskische Literatur in guter Übersetzung dem deutschsprachigen Publikum darzubieten.

Sechs Bände sind bislang erschienen. Belletristik allesamt, jedoch keiner, der etwa ein sogenanntes unpolitisches Bild zeichnen würde. Im Gegenteil: Die Literatur, die Pahl-Rugenstein uns offeriert ist in hohem Maße politisch und bezieht Stellung. Sie tut dies in vielfältiger belletristischer Form: Da gibt es Krimis ebenso, wie dramatische Schilderungen von Lebenswirklichkeiten.

„Pasaia Blues“ ist eine Art von Kriminalroman, der jedoch in sich mehr ist. Cesar Telleria, der Fahnder, einem ETA-Kommando auf der Spur und zugleich verloren in der eigenen Abgesondertheit, einsam mit sich selbst, der Physiognomiker, der in der Lage ist in anonymen Menschenmassen Individuen aufgrund ihrer Gesichtszüge und Gesten zu erkennen; die Mitglieder des ETA-Kommandos, ausgesetzt dem unentwegten Verfolgsdruck und der immer währenden Angst vor Verrat aus den eigenen Reihen – sie bilden vor der Kulisse einer niedergehenden Industrielandschaft, vor den tristen Lebenswirklichkeiten der Menschen eine groteske Einheit.

Nicht selten erinnert die Art der Erzählung an lateinamerikanische Literatur. Hundert Jahre scheint die allgegenwärtige Einsamkeit zu dauern. Mystisch, aber nicht auf eine esoterische Art und Weise, sind die Situationen, surreal die Menschen und ihr Handeln.

Harkaitz Cano, der Autor des Buches, 1975 in Lasarte-Oria geboren, erhielt für seinen Erzählband Neguko zirkua (Wanderzirkus) 2006 den Preis der spanischen Literaturkritik. Er hat u.a. Allen Ginsberg ins Baskische übersetzt.

Pasaia Blues; Harkaitz Cano, Pahl-Rugenstein-Verlag, ISBN 978-3-89144-422-1, 18,90 Euro

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