In der 2002 im Fischer Verlag erschienenen, vielgerühmten Edition des
Briefwechsels konnten 217 Briefe Heinrich Manns abgedruckt werden,
dagegen nur 39 Briefe Félix Bertaux’. Mit dem neuen Fund ist der Dialog
der beiden „Pioniere deutsch-französischer Verständigung“ auf einer
wesentlich dichteren Materialgrundlage nachvollziehbar.
 
Hervorzuheben sind außerdem neun umfangreiche Briefe Heinrich Manns an
seine Mutter Julia aus den Jahren 1906 bis 1909. Eine bisher unbekannte
Typoskriptfassung zum Tagebuch „Zur Zeit von Winston Churchill“
(erschienen 2004) und ein Bruchstück zu dem publizistischen Text „An
die Sowjetschriftsteller“ (1941) sind – wie auch die übrigen
Materialien – wertvolle Mosaiksteine im Nachlass Heinrich Manns.
 
Die neuen Materialien werden derzeit archiviert und am 17. Februar 2009
in einer Veranstaltung in der Akademie der Künste erstmals der
Öffentlichkeit vorgestellt. Der Literaturwissenschaftler Peter Stein
(Universität Lüneburg) spricht über Geschichte, Inhalt und Bedeutung
dieses Teilnachlasses. Der Romanist Wolfgang Klein (Universität
Osnabrück) stellt das darin enthaltene umfangreiche Briefkonvolut von
Félix Bertaux vor. Zur Überlieferungsgeschichte spricht Archivdirektor
Wolfgang Trautwein. Anschließend findet eine Lesung mit dem
Schauspieler Dieter Mann statt. Eine Auswahl aus Schriftstücken und
Fotos wird in Vitrinen gezeigt.