Cham, der Protagonist des Romans ist israelischer Soldat. Schon auf dem
Weg in den Urlaub, wird zu einem Patrouillengang überredet. Er wird von
Palestinensern entführt und landet, verwundet in der Obhut der Witwe
Asmahane, die ihn, den Verwundeten als ihren Sohn Nessim versteckt,
gemeinsam mit ihrer Tochter Falastin. Falastin, das muss an dieser
Stelle erwähnt werden, ist der palestinensische Name für Palestina. Als
seine neue Schwester, zu der sich eine zarte Liebesbeziehung
entwickelt, verschwindet und Asmahne getötet wird, begibt sich Cham,
der nun Nessim wird, zu den palestinensischen Untergrundkämpfern und
wird auf einen Selbstmordanschlag vorbereitet.
Es geht Hubert Haddad um den Konflikt des Seins an sich; um Wandlungen
und Selbstfindung ebenso, wie um Ethik und Moral. Und doch wird an
keiner Stelle belehrt, ist nirgendwo jenes antiliterarische Element des
pädagogischen Zeigefingers zu finden.
Dieses Buch nicht zu lesen, wäre ein Fehler für all jene, die mehr von
Literatur erwarten, als die Überbrückung von Wartezeiten und Ablenkung.
Edition Nautilus – ISBN 978-3-89401-588-6 – Euro 16,00