An diesen lauen Sommerabenden auf dem Balkon,
den Rotwein leicht gekühlt zu dieser Jahreszeit,
die autochthone Rebe Pinotage, aus fairem Handel.
Und dieser Blick über den kleinen Park, den Platz
der sich davor mit schönem Pflaster präsentiert.
Durch die Balkontür klingen Illusionnen,
ach, Häns‘che Weiß, er spielt so schön.
Man müsse doch, sagt sie zu ihm,
man müsse doch, so sagt er ihr,
die Angst der Menschen ja verstehen, 
denn jene, die da kommen, aus Rumänien her
und aus Bulgarien, die wären doch in einem
so gänzlich anderen Kulturkreis
aufgewachsen.
Er schenkt ihr nach und geht ins Zimmer,
schiebt eine weitere CD ins Laufwerk.
Und Arik Brauer singt nun über den Balkon
hinunter bis zum Platz mit diesem wundervollen Pflaster,
von der CD, die sie vor zwanzig Jahren kauften.
Sie sagt, er sagt, auch die Proteste gegen all die Asylanten,
Asylbewerber, wirft der andre Teil dazwischen,
die müsste man mit viel Verständnis sehen.
Wie schön die Blumen in den Kästen
gekommen sind in diesem Jahr, das doch so kalt
begann, bevor der Sommer endlich Einzug hielt.
Und beide nehmen einen Schluck vom Pinotage.
Die Kinder sprächen, sagt der eine Teil,
kein Deutsch und würden mehr und mehr
dort in die Schulen drängen nun.
Surmi Sui weht über Platz und Park.

 

Arik Brauer singt Surmi Sui