Deutscher PEN fordert die Frankfurter Buchmesse auf, einen Auftritt von „Europa Terra Nostra“ zu unterbinden

Die rechtsextreme Stiftung „Europa Terra Nostra“, hinter der NPD-Vorstandsmitglieder federführend stehen, verfolgt die Absicht, eine Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse durchzuführen. Das PEN-Zentrum Deutschland fordert die Leitung der Frankfurter Buchmesse auf, einen solchen Auftritt zu unterbinden.

Eine Buchmesse steht für eine Vielfalt der Meinungen ebenso wie für die Toleranz gegenüber der Meinungsvielfalt. Die politischen und gesellschaftlichen Ziele rechtsextremer Organisationen widersprechen indes in eklatanter Weise einer solchen Grundhaltung. Die Freiheit des Wortes als Grundlage allen literarischen und journalistischen Schaffens hätte in durch rechtsextremes Gedankengut dominierten Gesellschaften keine Existenzgrundlage. Das Exil deutscher Autoren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ist Mahnung und Auftrag zugleich.

Es wäre falsch verstandene Toleranz, solchen Organisationen, die sich dezidiert und aggressiv gegen den Pluralismus wenden, gerade auf der Frankfurter Buchmesse als Ort, der nur dank der Vielfalt der Meinungen existieren kann, eine Bühne zu bieten. Die Frankfurter Buchmesse darf gerade jenen keinen Platz einräumen, die Toleranz mit Füßen treten.

„Laut der Charta des internationalen PEN sind alle PEN-Mitglieder verpflichtet, mit äußerster Kraft für die Bekämpfung von Rassen-, Klassen- und Völkerhass und für das Ideal einer einigen Welt und einer in Frieden lebenden Menschheit zu wirken. Gerade weil wir das Recht auf freie Meinungsäußerung als hohes Gut, ja, Grundlage der Demokratie wertschätzen, sagen wir: ´Wehret den Anfängen!`“ So Regula Venske, Präsidentin des deutschen PEN und Mitglied im Präsidium von PEN International.