Zaster-Laster_München_2015_aEin guter Beitrag über die Lage im Bereich der Investmentmittel und ihrer Konzentration bei Aspekte. Hans Jürgen Jakobs im Interview.

Ein systemimmanenter Vorschlag zur Lösung des Konzentrationsproblems könnte so aussehen:

Diese Situation führt zwangsläufig zu immer höherer Staatsverschuldung. Denn: Wenn die Investorenzahl immer geringer und die angelegte Geldmenge immer höher wird, muss sie sich auch aus den Gewinnabführungen der Unternehmen an die Investoren speisen (Zinsen, Rückzahlungen, Dividenden). Dadurch wächst die Summe der Löhne und Gehälter, aber auch der Dividenden für kleiner Aktienpakete unterproportional.

Gleichwohl muss die Investition eine Rendite erwirtschaften. Das ist nur möglich, wenn zum überwiegenden Teil in die Ausstattung mit fixem Kapital investiert wird. Dadurch wird der Anteil des fixen Kapitals zum variablen Kapital immer höher, die Lohnzahlungen sinken. In der Folge erhöhen sich die Transferleistungen der Staaten, die diese nur leisten können, wenn sie Kredite bei Banken aufnehmen oder Staatsanleihen ausgeben.
Wir brauchen deshalb einen internationalen Schuldenschnitt, der ab einer Kappungsgrenze in ordentlicher Höhe (100.000.000 Euro z.B.) alle Verbindlichkeiten für aufgelöst erklärt und damit auch die Forderungen der Investmentfonds erledigt. Zugleich brauchen wir ein staatliches Industriefinanzierungsprogramm der Weltbank, dass die Finanzierungen der Investmentgesellschaften substituiert, möglichst auf Euro-Basis. Die Forderungen der Weltbank an die Großindustrie sollten dann von der Weltbank an die Staatengemeinschaft nach dem Kopfanteil an der Weltbevölkerung zuzüglich/abzüglich von Entwicklungsabweichungen vom Meridian der durchschnittlichen Gesamtwirtschaftlichen Erlöse der Länder gegeben werden.

Man müsste das in der Konsequenz durchdenken und umsetzbar entwickeln. Damit stellt man natürlich nicht die Systemfrage. Das ist, mir ist das klar, ein reformistisches Konzept. Aber man könnte, wenn man es mit Haken und Ösen durchdenkt, eine gemeinsame Forderung von Afghanistan (A) bis Zypern (Z) entwickeln und eine internationale Bewegung schaffen.

https://www.zdf.de/kultur/aspekte/hans-juergen-jakobs-im-interview-102.html

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