Peter Kurzeck ist tot. Ein Fortfall des Nichtmehrkommenden, der traurig macht. Denn Peter Kurzeck hat der deutschsprachigen Literatur viel gegeben. Das bleibt – natürlich, das bleibt. Aber, dass nichts mehr nachkommt, nichts mehr in dieser wunderbaren, ganz persönlichen Sprache erscheinen wird, einer Sprache, die er sich geschaffen hat um die Welten seiner Figuren auf eine Art zu beschreiben, die ihn auszeichnete, die ihn, den Erzähler, sichtbar werden lies im Erzählten.
Sein Werk verdient eine umfassende Würdigung. Es verdient kritische, zeitkritische, Ausgaben, die es koppeln an die Zeit der Entstehung, wie sie es auch entkoppeln müssen von einer bestimmten Zeit und zeitlos machen müssen. Denn natürlich, selbstverständlich, ja selbstverständlich, ist das Werk Kurzecks fern von jeder Reduktion auf Verortung in Zeit. Es ist ein zeitloses Werk.
Die Meldung des Stroemfeld-Verlags:
Am Montag, den 25. November 2013 ist der Schriftsteller Peter Kurzeck den Folgen mehrerer Schlaganfälle erlegen.
Peter Kurzeck, geb. am 10. Juni 1943 im böhmischen Tachau, kam mit Mutter und Schwester im Mai 1946 nach der Vertreibung ins oberhessische Staufenberg. Schule und Lehre in Staufenberg und Gießen, berufliche Tätigkeit zuletzt als Personalchef bei der US-Army.
1977 Umzug nach Frankfurt am Main, 1979 erschien bei Stroemfeld/Roter Stern sein erster Roman: „Der Nußbaum gegenüber vom Laden, in dem du dein Brot kaufst“.
Prekäre Situation als freier Schriftsteller, 1982 erschien der Frankfurt-Roman „Das schwarze Buch“, 1987 die erste Fassung des vielbeachteten Dorfromans „Kein Frühling“, 1990 der Roman „Keiner stirbt“.
Seit 1992 arbeitete Peter Kurzeck an seinem großen autobiographischen Romanprojekt
„Das alte Jahrhundert“. Fünf Romane sind davon erschienen, zuletzt 2011 „Vorabend“.
Einem breiteren Publikum wurde Peter Kurzeck durch seine Erzähl-CD-Box „Ein Sommer, der bleibt“ bekannt, einer mündlichen Form des Erzählens: frei gesprochen, schriftlich nicht fixiert, beschwört Kurzeck das Dorf seiner Kindheit.
Foto: Peter-Kurzeck_Lesung-Kirschkern.jpg: Ersatzwerk (wikipedia)