Die Volksrepublik China hat den Dissidenten Liu Xiaobo absichtlich und in grausamer Weise im Gefängnis sterben lassen. Xiaobo, Friedensnobelpreisträge, war nach der Unterzeichnung der Charta 08 wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ angeklagt und verurteilt worden. Seitdem war er in Haft. Wiederholt war in den letzten Jahren gefordert worden, ihn im Ausland behandeln zu lassen, um sein Leben zu retten. Der Häftling hatte Leberkrebs in weit fortgeschrittenem Stadium. Aber die chinesische Staatsführung hat ihn nicht gehen lassen.
Liu Xiaobo war bereits bei den Protesten auf dem Platz des Himmlischen Friedens aktiv auf Seiten der Demonstranten. Schon damals hatte man ihn zu 20 Monaten Haft verurteilt. Die Charta 08 brachte ihn dann bis zum Tod ins Gefängnis.
Das deutsche PEN-Zentrum, der internationale PEN, Amesty International und andere hatten sich immer wieder mit Nachdruck für den Literaturwissenschaftler eingesetzt. Auch der Literaturnobelpreisträger Mo Yan, der auch Mitglieder der kommunistischen Partei in China ist, sprach sich schon 2012 für eine Haftentlassung und die Erlaubnis zur politischen Betätigung für Xiaobo aus. 2010 erhielt Liu Xiaobo den Hermann-Kesten-Preis für seinen Einsatz für Menschenrechte und die Freiheit des Wortes.
Liu Xiaobo war seit 2003 Präsident des Unabhängigen chinesischen PEN-Zentrums.
Die Freiheit des Wortes ist unteilbar. Der Fall des Kollegen Liu Xiaobo weißt uns daraufhin, dass wir nirgendwo auf der Welt nachlassen dürfen in unserem Bemühen, die Freiheitsrechte einzufordern und zu verteigen. Angriffe auf diese Freiheitsrechte sind nicht auf totalitäre Regime beschränkt. Nicht nur in China und der Türkei verschlechtert sich die Lage. Die Arbeit des Internationalen PEN und seiner nationalen Zentren ist deshalb von überragender Wichtigkeit.
Die Redaktion des Cultureglobes bittet den Internationalen PEN zu prüfen, ob nicht, im Gleichklang mit dem Hermann-Kesten-Preis ein Liu-Xiaobo-Preis vergeben könnte.