Als ich mit dreizehn sagte, was ich auch heute sage, schalt man mich eine altkluge Göre.
Als ich es mit zwanzig sagte, hieß man mich zu jung, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Als ich es mit fünfunddreißig sagte, sagte man mir, mir ginge es zu gut, um zu verstehen, was das Leben wirklich sei.
Als ich es mit fünfundvierzig sagte, und es ging mir schlecht, sagte man, mir ginge es zu schlecht und nur um mich.
Wenn ich es jetzt sage, sagt man, das sei das Alter, aber wäre ich dreizehn, ich würde ganz anders reden.
 
Und dabei sage ich doch immer das Gleiche.
Wenn der Kapitalismus nicht besiegt wird, wird die Welt der Menschen zugrunde gehen.
Und sie wird grausam zugrunde gehen.
Sie wird mit einem Leiden zugrunde gehen, das alles Leid übertrifft, das wir kennen. Es wird das endgültige Leid sein. Das große Leiden. Das unsagbare Leiden.
Sie wird zugrunde gehen, wie noch nie eine Welt zugrunde ging.
Sie wird ersticken in verseuchten Lüften, sie wird ertrinken in den steigenden Wassern der Meere, sie wird verhungern auf den ausgedörrten Feldern, sie wird verdursten in den sich ausbreitenden Wüsten, sie wird mit herausquellenden Gedärmen auf Schlachtfeldern verenden, sie wird saugend an den trockenen Brüsten toter Mütter sterben, noch vor dem Ende ihres ersten Lebensmonats, sie wird sich in völligem Wahnsinn von Klippen und Hochhäusern stürzen.
Das wird geschehen, wenn wir den Kapitalismus nicht besiegen. Diesen Krebs, der die Welt isst und isst, bis nichts mehr da ist, bis alles gefressen wurde.
Aber dann wird niemand mehr leben, der ihn besiegen könnte. Niemand mehr.
Dann wird die Erde aufatmen, weil die Welt der Menschen auf ihr gestorben ist.
Ich aber will diese Welt nicht sterben lassen. Und ich weiß: Es muss Schluss sein mit dem Reden, dem ewigen Reden. Mit Verständnis und Toleranz jenen gegenüber, deren Ignoranz ist wie eine Garotte, deren Verständnis den sogenannten Notwendigkeiten gegenüber ist wie ein Henkersseil. Sie müssen aus ihren Ämtern gedrückt werden, sie müssen aus ihrer Macht gehoben werden. Sonst wird diese Welt zugrunde gehen. Zeit bleibt nicht. Keine!