Auch werden durch die Schließung eines Teilbereichs des Kinos die Dienstpläne ausgedünnt, was die Einkünfte vieler Beschäftigter zusätzlich vermindert.

In Anbetracht dieser kompromisslosen und arbeitnehmerfeindlichen Haltung sähen sich die FAU-Betriebsgruppe im Babylon Mitte und die FAU Berlin dazu gezwungen, einen Schritt zu gehen, den sie gerne vermieden hätten, der aber notwendig schiene, um die Geschäftsleitung zur Vernunft zu bringen. Die FAU Berlin appelliert deshalb an alle Gäste des Babylon, das Kino so lange zu meiden, bis die Geschäftsführung ernsthafte Verhandlungen mit der FAU aufgenommen hat. Es wird darauf verwiesen, dass es sich bei Boykottaufrufen um ein legitimes Mittel des Arbeitskampfes handele. Nicht zuletzt handele es sich hier um eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse, würden doch die prekären Verhältnisse und die dubios anmutenden Praktiken der Neuen Babylon Gmbh jährlich mit mehreren hunderttausend Euro an öffentlichen Geldern subventioniert.

Lars Röhm, Sekretär der FAU Berlin, dazu: „Wir haben den Eindruck, dass die Geschäftsleitung äußerst irrational handelt.  Aus falschem Stolz heraus scheint sie eher gewillt, das Kino in den Abgrund zu führen, als Zugeständnisse an die Belegschaft mit ihren legitimen Forderungen zu machen. Jetzt sind auch die für das halbkommunale Kino Verantwortlichen in der Landespolitik gefragt, die Geschäftsleitung zur Raison zu bringen, wenn die Lage nicht noch weiter eskalieren soll.“

Besonders bedauernswert findet die FAU Berlin, dass ein gutes, ambitioniertes Kinoprogramm unter dem Starrsinn der Geschäftsleitung zu leiden hätte. Gehofft würde, dass die Lücke zwischen Anspruch und Realität im Babylon Mitte bald geschlossen werden könne. „Ein linkes engagiertes Kino erfordert einen arbeitnehmerfreundlichen Rahmen“, so Lars Röhm.

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