Stefan Wimmer also ist begabt. Und ich bin mit dem Bayrischen Rundfunk
einer Meinung: So würde die halbe Berliner Republik gerne schreiben
können. Aber sie kann es nicht. Auch deshalb ist das Buch ein wichtiges
Buch: Weil jene Autoren, die das
Publikum mit sprachlich und in der Handlung unzureichenden Büchern traktieren (und
sich gerne mit angeblichen historischen oder vampiresken Szenarien dem
Eigentlichen von Literatur entziehen, also schrubbeln) den Buchmarkt
immer mehr dominieren. Da ist ein Gegengewicht, zu mal, wenn es ein so
gewaltiges wie Wimmer ist, von hoher Wichtigkeit.
Wimmers Sprache ist direkt, niemals aber überzogen. Er weiß um die
Wirkung von schnellen Schilderungen, kurzen Darstellungen und auch um
die Notwendigkeit von umfangreichen Schilderungen. Alles passt, nichts
erscheint falsch.
Stefan Wimmer wird hoffentlich bald mit einem neuen Buch auf dem Markt
erscheinen und, falls wir Literaturverliebte Glück haben, mit einem,
welches zumindest den „König von Mexico“ erreicht. Denn Wimmer hat das
Zeug zu einem Stern am literarischen Himmel; es wäre schade, stellte er
sich als Sternschnuppe heraus.
Stefan Wimmer – Der König von Mexiko – 19.95 Euro – ISBN:9783821858340 – Eichborn