Von der queeren Fantasyautorin Leni Wambach („Feenweltreihe“, „Fantastische Frauenliebe“) ist endlich ein neuer Roman erschienen – „Der Zirkel der Sechs“. Die ansonsten vor allem Italien-affine Autorin läßt ihren neuen Roman in Paris und seinen berühmten Katakomben spielen. Ihre Protagonistin Sirena jagt abtrünnige Magier im Auftrag des magischen Zirkels von Paris. Dabei stellt sich heraus, dass eine Katastrophe droht. Ein Zauber zum Erwecken von Toten droht diese auszulösen. Gemeinsam mit fünf weiteren Auserwählten nimmt Sirena den Kampf auf und …..

Dies liest sich wie folgt:

„Jetzt führte ihre Spur sie in die Katakomben … die ohne Zweifel, da hatte Ulysee schon recht, ein mächtiger Ort waren. Die Macht dort war schon lange vergraben, aber wenn jemand unter den Straßen von Paris ein Ritual abhielt, hätte das ziemlich viel Schlagkraft. War es das, worauf alles hinauslief? Versuchte jemand, die Magie der Toten anzuzapfen?“ (112)

Die Pariser Katakomben sind ein beliebter Ort für Fantasy- und Horrorstories – bis hin zu Clive Barkers „Cabal – Die Brut der Nacht“. Man hätte diesen Ort in seiner unvergleichlichen Magie stärker in die Geschichte einbinden können – wie auch Paris als solches. Der ansonsten gute Plot hätte hiervon noch profitieren können – und die Autorin war auch zeitweilig in Paris, um sich hierfür inspirieren zu lassen.

Alles in allem ein solider Fantasyroman mit den klassischen Zutaten. Es wurde gut umgesetzt, wenn auch ohne großen überraschende oder kreative Elemente. Es liest sich spannend und kurzweilig. In Bezug auf die Darstellung von Paris und insbesondere der Katakomben, wo ein Teil des Plots spielt, wäre sicherlich mehr drin gewesen. Ich hätte mir etwas mehr erhofft, auch wenn der Roman an sich gut geschrieben ist.

Maurice Schuhmann

Leni Wambach: Der Zirkel der Sechs. Rune