- Tagore, 1913, Indien
- Mistral, 1945 Chile
- Asturias, 1967, Guatemala
- Kawabata, 1968, Japan
- Neruda, 1971, Argentinien
- Marquez, 1982, Kolumbien
- Soyinka, 1986, Nigeria
- Mahfuz, 1988, Ägypten
- Paz, 1990, Mexico
- Gordimer, 1991, Frau, weiß, Südafrika
- Walcott, 1992, St. Lucia
- Öe, 1994, Japan
- Xinjian, 2000, VR China
- Coetzee, 2003, weiß, Südafrika
- Pamuk, 2006, Türkei
- Mo Yan, 2013, VR China
Was lehrt die Vergabepraxis des Literaturnobelpreises:
Nur wenige Frauen schreiben. Sie sind fast alle weiß.
Hauptsächlich schreiben Männer. Sie sind fast alle weiß.
Es gibt keine schreibenden Afrikanerinnen, Asiatinnen, Südamerikanerinnen.
Manche männliche Asiaten, Afrikaner und Südamerikaner können schreiben. Falls sie männlich sind.
Anzahl insgesamt: 116, Frauen 13, POC-Frauen: Eine
Nicht europäischen oder nordamerikanischen Ursprungs waren:
Selbstverständlich mag es auch im Norden Europas, in einem Land, das weniger Einwohner hat als Lagos, Menschen geben, die die großen Literaturen der Welt überblicken. Auch jene Literaturen, deren Einfluss vielleicht nur die 190 Millionen Nigerianer (be)trifft, oder die 267 Millionen Indonesier. Das mag sein.
Offenbar sind dann diese Leute, so es sie gibt, von Anfang an nicht im Komitee der Akademie.
Anders als bei den Naturwissenschaften gibt es keine weltumspannende Korrespondenz zwischen den Autor:innen und Verlagen in institutionalisierter Form. Die Buchmärkte sind überall anders strukturiert.
Wäre es da nicht an der Zeit, die Schwedische Akademie würde einen Platz im Komitee behalten und die anderen nähmen Literaturwissenschaftlerinnen (nein, es fehlt kein Doppelpunkt) aus Afrika, Asien, Ozeanien, Lateinamerika und eine Vertreterin indigener Völker ein. Damit sich die Welt im Literaturnobelpreis wiederfinden kann?