Es ist dabei ärgerlich, wenn interessante GesprächspartnerInnen, und
das sind die Ausgewählten durchaus, zu irgendwelchen
Nebensächlichkeiten befragt werden und bei interessanten Antworten
nicht nachgefragt wird. bzw. wenn sich Willi Wucher, der bei der
faschistischen Combo „Body Checks“ dabei war, sich (unhinterfragt) über
rechten Einfluß auf die Szene ausläßt.
Desweiteren stellt sich
die Frage, ob Jan Sobe (Jg. 1985) in seinem Alter der richtige Autor
für einen Beitrag über „Punk in der DDR“ ist. Da hätte es doch eine
Reihe besserer AnsprechpartnerInnen dafür gegeben, die ZeitzeugInnen
waren. Illustriert wird das Buch mit über 350 Abbildungen – von Flyern,
Konzertfotos, und Covern (Tapes, Platten, Fanzines). Auch hier ist das
Material weitgehndst enttäuschend. Das Archiv der Jugendkulturen
verfügt über Unmengen von spannenden und sehr kreativen Materialien aus
dieser Subkultur – statt dessen erscheint ein Großteil des Materials
sehr belanglos und bekannt.
Insgesamt muß man leider
feststellen, dass das Kollektiv den spannenden und wichtigen
Themenpunkt „Punk in Deutschland“ in einer oberflächlichen und
belanglosen Form bearbeitet und die darin steckenden interessanten
Impulse vollständig ignoriert hat.