Der Kulturmaschinen Verlag in Ochsenfurt freut sich über die Auszeichnung mit dem Bayerischen Verlagspreis 2025 für das literarische Programm und das Buchprojekt „Seht her – Die Lyrikkarawane 2 – Poesie in Brailleschrift“. Mit dem Preis würdigt der Freistaat Bayern Verlage, die durch ihre verlegerische Arbeit besondere Impulse für Literatur und Kultur setzen. Gegründet wurde der Kulturmaschinen Verlag im Jahr 2008 von der späteren Bundestagsabgeordneten und Kulturpolitikerin Simone Barrientos.
Seit 2019 befindet sich der Verlag im Besitz seiner Autorinnen und Autoren – ein Modell, das in der deutschen Verlagslandschaft Seltenheitswert hat. Unter der Leitung des Romanciers und Dramatikers Sven j. Olsson hat das Haus seither sein Profil geschärft: renommierte Autorinnen und Autoren arbeiten hier Seite an Seite mit literarischen Newcomern. Der Anspruch des Verlags ist „beste Literatur zu veröffentlichen – auch jene, die jenseits der üblichen Marktmechanismen steht“, so Olsson.
Seit 2019 hat Kulturmaschinen mehr als 110 Titel auf den Markt gebracht. Zum Programm ge- hören Romane, Erzählungen und Essays ebenso wie zeitgenössische Lyrik.
Internationale Anerkennung erhielt das Haus für den zweisprachigen Band „Gedichte Über- Kunst – Poems OnArt“ von Marco Sagurna – ins Englische übersetzt von Petruscha Huber –, der 2025 auf der Londoner Buchmesse mit dem ICMA Award of Excellence in der Kategorie „Art books“ ausgezeichnet wurde. Große Aufmerksamkeit brachten auch „Die Lyrikkarawane“, die vom reinen Bühnenformat für Dichtende und Publikum zu einem Projekt aus Lesung, Buch und Workshop wurde sowie Reimer Boy Eilers’ fünfbändiger Roman über die erste Weltumseglung des Admirals Ferdinand Magellan und seiner Schiffsflotte im 16. Jahrhundert. Die Bände 4 und 5 werden zur Buchmesse in Leipzig 2026 vorliegen.
Die Besonderheit des Verlages ist seine autorenzentrierte Struktur: Die Aufnahme neuer Autorinnen und Autoren erfolgt nach Diskussion und Abstimmung durch alle Mitglieder des Verlages. Erst dann werden ihre Werke veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht dabei die künstlerische Ausein- andersetzung mit Sprache, aber auch die Frage der Solidarität, ob man zueinander passt, ist wichtig.
Darüber hinaus pflegt der Kulturmaschinen Verlag eine Haltung, die sich vom Mainstream abhebt: Alle Bücher bleiben dauerhaft lieferbar, auch schwierige Titel. Damit versteht sich der Ver- lag als Heimat und Archiv seiner lebendigen Literatur.