Seine Übersetzung richtet sich nach der wissenschaftlichen von Maxime
Leroy (Paris 1924) herausgegebenen Edition des Werkes und wurde noch
durch ein paar weitere editorische Anmerkungen sowie ein Personen- und
Sachwortregister ergänzt. Die von Lutz Roe,held verfaßte Einleitung
schwächelt leider etwas. Er skizziert zwar sehr knapp den
Entstehungshintergrund (ca. eine Seite lang) und widmet sich dann nicht
weiter den externen Rahmenbedingungen. Statt auch auf die Bezüge
zwischen den hier geäußerten Überlegungen Proudhons und denen in seinen
vorherigen Schriften zu thematisieren, skizziert er lediglich den
Verlauf der Argumentationslinie Proudhons und versucht aktuelle Aspekte
in seinem Denken hervorzuheben.
Letzteres Vorhaben ist zwar sehr
lobenswert – und leider im deutschsprachigen Raum, wo Proudhon auch in
der akademischen Welt nur stiefmütterlich über die Kritik seines
einstigen Freundes Karl Marx rezepiert wird, auch generell notwendig –
aber bei einer Edition wie dieser fehl am Platz. Das mindert aber nicht
den verdienst, der ihm für die Übersetzung jener, im deutschsprachigen
Raum wenig bekannten Schrift Proudhons zu kommt.
Momentan befindet sich darüber hinaus eine Übersetzung der als
Auftragsschrift von Proudhon verfaßten „Handbuch des Börsenspekulanten"
(„Manuel du speculateur ä la bourse", 1853) in Arbeit, das von Prof.
Dr. Gerhard Senft herausgegeben wird.
Pierre-Joseph Proudhon: Von der Befähigung arbeitender Menschen zur
Politik. Übersetzt und eingeleitet von Lutz Roemheld, Lit Verlag Berlin
/ Münster 2008, ISBN: 3825810313, 492 S., Preis: 19,90 Euro.