Schade, eigentlich lesen wir gern den Spiegel und schätzen ihn. Zumeist jedenfalls. Leider gibt es Ausnahmen.
Denn diese Kritik verkennt – bei aller juristisch-korrekten Argumentation – leider völlig den Kunstcharakter des Films. So, als würde man einem Porsche vorwerfen, als Traktor ungeeignet zu sein, einen Pflug über den Acker zu schleppen.
Als Autor beabsichtigt der Jurist von Schirach natürlich nicht, einen authentischen Kriminalfall dokumentarisch aufzurollen, ebenso wenig, wie es das Anliegen des Juristen Goethe war, im „Werther“ einen Selbstmord exakt nachzustellen. Oder die Absicht des Mediziners Schiller, im „Wilhelm Tell“ den Nährwert eines Apfels zu untersuchen.
Sie wollten wichtige ethische Fragen zur Diskussion stellen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Genau wie Herr von Schirach jetzt. Und dass ihm das überzeugend gelungen ist, belegt nicht zuletzt dieser seichte Spiegel-Artikel.
Rumler studierte Germanistik, Politologie und Geschichte in München und Tübingen. Anschließend erhielt er in Köln eine Rundfunk-Ausbildung bei der Deutschen Welle und war dort einige Zeit als Redakteur tätig.
Rumler ist Autor von wissenschaftlichen Biografien und Essays, Reiseführern, Hörspielen, Lyrik und Prosa, hat freiberuflich als Reisejournalist, Kultur- und Literaturkritiker für verschiedene Hörfunkanstalten gearbeitet und Beiträge für Lexika wie das KLG oder Harenbergs Lexikon der Weltliteratur sowie in text + kritik verfasst. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland sowie der internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar.
Neben seiner Tätigkeit als Autor unterrichtete Rumler an dem Berufskolleg in Alsdorf.
(wiki)
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