Unsere Kritiken
Wir mögen keine vergleichende Kritik. Kulturwissenschaftler mögen uns diese ganz unwissenschaftliche Art des Kritisierens verzeihen. Für uns sind fast alle Aufführungen singulär. Wir versuchen, so gut wir können jede Aufführung des Stücks, die wir vorher gesehen haben, zu vergessen. Auf der Rosinante der Kritik gegen die Windmühlen des eigenen Wissens – aber immerhin: Wir geben uns Mühe. Was das Stück angeht, so wird man nicht umhinkommen, hier und da zu vergleichen. Nicht zu häufig, hoffentlich, aber manchmal wird es geschehen, dass man das eine an dem anderen mißt, abgleicht, hinterfragt.
Bei Buchkritiken ist es ähnlich, aber nicht identisch. Denn natürlich steht ein Buch immer im Zusammenhang mit anderen Büchern. Der Unterschied ist das Produkt an sich. Verglichen wir Aufführungen mit Aufführungen, so wäre nichts gewonnen. Ordneten wir Bücher hingegen nicht ein, so bliebe nichts, was noch zu sagen wäre und von Wichtigkeit.