Monat: Juli 2009

Babylonisches Geflimmer

thumb_berlinbabylonFAU ruft zum Boykott gegen das Kino Babylon Mitte auf

Seit Mitte Juni wird im Kino Babylon Mitte ein Arbeitskampf geführt. Hintergrund ist, dass die Geschäftsleitung sich weigerte, über einen Haustarifvertrag zu verhandeln, der von der Gewerkschaft FAU in enger Zusammenarbeit mit der Belegschaft entworfen wurde. Trotz täglicher Präsenz der Gewerkschaft vor dem und im Betrieb und einer regelrechten Flut von lokalen bis internationalen Protestschreiben an die Geschäftsleitung zeigt diese sich weiterhin stur. Stattdessen versucht sie momentan, Stellen an das Zweitunternehmen der Geschäftsführer (Kino und Konzerte GmbH) auszugliedern, wodurch die offizielle Belegschaftszahl sinken und die Einflussmöglichkeiten des Betriebsrates weiter beschnitten würden.

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Quantensingularität

nachtgeschwisterVon den Grenzen der (deutschen) Sprache

Natascha Wodins „Nachtgeschwister"
ist das erste Buch seit Langem, an dem ich, nachdem ich es aus der
Schutzfolie schälte, erst einmal gerochen habe. Ganz sicher
war das weder publizistische Absicht, noch ist es kulturkritisch von
Belang, dass ich den spezifischen Geruch frisch gedruckter Bücher
liebe; jenen typischen Geruch, den moderne Printmethoden mittlerweile
so selten gemacht haben. Aber die Tatsache, dass ich zuerst an dem
Buch roch, einem wortlosen, instinktiven Sinn zuerst nachging, legte
sich vor die Besprechung von „Nachtgeschwister" wie ein Omen.

In diesem Buch erzählt die Autorin von
„Die gläserne Stadt", „Erfindung einer Liebe" und „Einmal
lebte ich" die, eindeutig autobiografische, deutsch-deutsche
Geschichte eines langen und qualvollen Scheiterns zweier Menschen an
sich selbst und vor allem des Scheiterns an ihrer Beziehung
zueinander.

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Max Stirner: Studienausgabe

stirnerVom heimlichen Hit zum Klassiker

Das Werk „Der Einzige und sein Eigentum“ des 1806 in Bayreuth geborenen Philosophen Johann Caspar Schmidt, der  unter dem Pseudonym Max Stirner schrieb, ist längst vom „heimlichen Hit“ (Bernd A. Laska) zum anerkannten Klassiker der politischen Philosophie avanciert. Der bedächtige Schrankenhasser, wie ihn seine Zeitgenossen Friedrich Engels und Edgar Bauer nannten, hat einen wichtigen Beitrag zur europäischen Geistesgeschichte geleistet, obwohl er meistens nur auf jenes Hauptwerk reduziert wird. Seine Philosophie hat ebenso Künstler (Marcel Duchamp), Literaten (Ernst Jünger, B. Traven, John Henry Mackay) und Pädagogen (Rudolf Steiner) zumindest zeitweise stark beeinflußt. Seit ein paar Jahren ist auch wieder ein verstärktes öffentliches und wissenschaftliches Interesse an jenem schwerverdaulichen Philosophen zu verzeichnen, der wie kein zweiter die Individualität in den Mittelpunkt seiner Weltanschauung rückte.

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Fatal ist mir das Lumpenpack,
das, um die Herzen zu rühren,
den Patriotismus trägt zur Schau,
mit allen seinen Geschwüren.

Heinrich Heine
Wintermärchen, 1844

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