Ich verstehe eine Pointe nicht. Kann die ZEIT sie mir erklären? Ich hätte allerdings vorher ein oder zwei Fragen. Zunächst aber das sprachliche Corpus Delicti. Diether Dehm soll einen Witz gemacht haben. Er bestreitet das. Es kommt mir auch überhaupt nicht darauf an, ob er ihn gemacht hat oder nicht. Ich würde gerne die REAKTION erklärt bekommen. Allerdings unter Berücksichtigung meiner bescheidenen Fragen.
Dehm soll zu einer Journalistin gesagt haben: „Kennen Sie den Unterschied zwischen Onanieren und Geschlechtsverkehr? Beim Geschlechtsverkehr lernt man mehr Leute kennen.“
Nun schreibt ein recht ältlich ausschauender Herr, der aber jünger als Dehm ist und sich vielleicht desterwegen grämt, die Äußerung sei lustgreisisch. Andere Journalistinnen und Journalisten finden, das sei wie die Äußerung von Brüderle: frauenfeindlich und sexistisch. Und da genau finde ich die Pointe nicht.
Der ältlich ausschauende Herrn von der Dumontgruppe möge mir doch bitte die Frage beantworten, ob der Witz von einem dreißig oder vierzig Jahre alten Mann erzählt, noch durchginge. Ab welchem Alter gehört sich die Sache nicht mehr? Gibt es dazu eine inhaltliche Handreichung in der Redaktion, die vielleicht den Lesern (m) zur Verfügung gestellt werden könnte?
Die anderen Kolleginnen und Kollegen möchte ich gerne fragen:
a.) Onanieren Frauen in ihrem Weltbild entweder nur öffentlich (kennenlernen im hedonistischen Mastrubationskreis) oder gar nicht (Hände auf die Bettdecke!)?
b.) Haben Sie noch niemanden beim, resp. durch, Geschlechtsverkehr kennengelernt? Oder gehen Sie davon aus, dass Frauen keinen Geschlechtsverkehr mit ihnen unbekannten Individuen zu haben haben, weil es sich nicht gehört?
Was bitte schön, macht aus einem – zugegeben flachen – Witz eine sexistische Äußerung? Dass Sex in ihm vorkommt?
Bitte, schauen Sie nie Loriot, den alten Sexisten! Den Lustgreis, den verstorbenen. "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann".
In diesem Sinne, immer eine Hand im Schritt …
Ihr Sukov.