Dabei handelt es sich
größtenteils um Originalbeiträge, die von Anarcho-SyndikalistInnen
beigesteuert wurden und bis auf wenige Ausnahmen durch und durch
lesenswert sind. Der Ursprung des Sammelbandes liegt in der
gleichnamigen Artikelserie, der in der Zeitschrift „Direkte Aktion“
2005 erschien. Dementsprechend ist dieses Buch in erster Linie an
AktivistInnen gerichtet – und nicht an ein rein wissenschaftliches
Publikum.
Den Auftakt bildet der Migranntenstreik von McKees Rocks (1909), der
eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Industrial Workers of the
World (IWW) spielte und ein Beispiel für die Überwindung von
Spaltungsmechanismen innerhalb der ArbeiterInnenklasse darstellt.
Weiterhin werden die Streiks im Ruhrgebiet (1919), der Aufstand in
Patagonien (Argentinien), die antifaschistische Tätigkeit der
Internationalen Transportarbeiter Förderation (ITF) bis hin zum
SchülerInnenstreik in Südafrika 1976, womit der Band auch den rein
westeuropäischen Blickwinkel verläßt, und den Streiks im öffentlichen
Dienst 1995 in Frankreich beleuchtet. Eingerahmt sind die elf Kapitel
über Streiks durch ein Vor- und Nachwort sowie ein umfangreiches
Glossar. Hervorhebenswert ist zudem, daß an jedes Kapitel eine
kommentierte Bibliographie anschließt. Alles in allem ist es ein sehr
spannend zu lesender und lehrreicher Sammelband geworden, dessen
Lektüre SyndikalistInnen nur ans Herz gelegt werden kann.


Holger Marcks / Matthias Seiffert: Die großen Streiks: Episoden aus dem Klassenkampf

Unrast Verlag Münster, April 2008, 14,80 Euro, 264 S.,  ISBN: 978-3897714731.