Der Berliner Landesverband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller hat auf seiner Mitgliederversammlung am vorigen Mittwoch klar gegen Rassismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit Stellung bezogen. Der Antrag, der durchaus das Zeug hat auch in anderen Landesverbänden der Schriftsteller*innengewerkschaft verabschiedet zu werden ist eine Reaktion auf den Kulturkampf von rechts, der geeignet ist, die Demokratie zu gefährden.

Der Beschluss lautet:

Der VS Berlin distanziert sich entschieden von allen, die Hass, Nationalismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Homophobie, Frauen- oder Fremdenfeindlichkeit propagieren, auch und vor allem dann, wenn sie in unsere demokratischen Parlamente gewählt wurden. Die Mitglieder des VS Berlin sind der ver.di- Satzung verpflichtet, insbesondere dem §5, der ein klares Bekenntnis
zu den Grundsätzen des demokratischen, sozialen Rechtsstaates, zur Wahrung und Verwirklichung der Menschenrechte, der Menschenwürde und zu einem friedlichen Zusammenleben in der Gesellschaft ist. Hingegen sind Abgrenzung und Widerstand notwendig, wenn es um den Angriff auf unsere freiheitliche Gesellschaft und demokratische Grundordnung geht.

Begründung:

In unserem Land, das einst durch Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung von Menschen anderer Religionen, anderer Denkungsweisen oder Hautfarbe unendliches Leid über die Menschheit gebracht hat und bis heute mit dieser Erinnerung belastet ist, hat sich im Herbst 2015 eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft gegenüber Geflüchteten entwickelt. Diese Hilfsbereitschaft ist unter dem Begriff „Willkommenskultur“ weltweit bekannt geworden und setzt ein starkes Zeichen für Menschlichkeit.

Aus unserer belasteten Geschichte haben wir gelernt, dass Ausgrenzung nicht der richtige Weg sein kann. Vielmehr geht es um Integration als Zukunftsperspektive.

Kein Mensch darf aufgrund seiner Ethnie, Hautfarbe, Religion, seines Geschlechts oder seiner Sexualität schlechter behandelt werden.
Die Würde des Menschen ist unantastbar!