Preisendörfer schildert die Verwobenheit von Schulsystem und
Klassenzugehörig, zeigt auf, dass Leistung und Begabung nicht den Weg
in Gymnasien öffnet, wenn nicht der familiäre Hintergrund dem
überkommenen Kastendenken von Lehrern, Schulleitern und auch
Bildungsträgern genehm ist und der Autor tut dieses niemals mit
Behauptung. Nichts, was er anführt entbehrt der empirischen
Untermauerung.

Nicht ohne kritische Anmerkung jedoch kann
bleiben, dass er kein Problem mit Studiengebühren hat, auch wenn er
einen Weg einfordert, der eine selektive Entmischung des unversitären
Klientels ausschließt. Geld will er gleichwohl von den Absolventen der
Hochschulen kassieren. Dabei knickt die Forderung nach
Chancengleichheit und Bildung ab. Denn wenn Hochschulen nicht auch
langfristig zu allgemeinem Bildungsanstalten werden sollen – was
erkämpft werden muss – dann wird Bildung nichts anderes bleiben, als
eben ein Selektionsmerkmal.

Zu diesem Buch folgt im Juli eine umfassende Besprechung im Rahmen eines schulpolitische Artikels.

Das Bildungsprivileg – Bruno Preisendörfer

Eichborn – ISBN 978-3-8218-5699-5 – 16,95 Euro