Das Niveau seiner Dialoge bewegt sich dabei über weite Strecken auf
einem sprichwörtlichen Stammtischniveau – gerade, wenn er die
Liebesgeschichte vor der Auseinandersetzung zwischen der türkischen und
der kurdischen Community darstellt. „‘Wenn ich richtig orientiert bin,
hätte es das im Staat nicht gegeben. Da ist jeder gleich behandelt
worden, und niemand musste andere um Hilfe bitten.' – 'Du
vernachlässigst, dass das nicht funktionierte.
Der Sozialstaat
war nicht zu bezahlen. Er hatte außerdem höchst bedenkliche Folgen.‘
–‚Welche?‘ – ‚Die Reichen entzogen sich der Steuerlast…‘ “ (S. 183).
Er bleibt Begründungen und kausale Zusammenhänge seiner
politisch-philosophischen Thesen weitgehendst schuldig. Der Roman wirkt
daher sehr holzschnittartig und parolenlastig – auch wenn sicherlich,
die eine oder andere von ihm vertretende These zumindest
diskussionswürdig erscheint, ist die Art und Weise der Präsentation
völlig ungeeignet, ein Umdenken oder auch nur eine Diskussion
anzuregen.
Vor diesem Hintergrund kann „Parousia“ weder als politisches Pamphlet noch als Roman wirklich ernst genommen werden.