An der leisesten Stelle fängt es an. Meisten aus den hinteren Reihen. Dann folgt jemand vorne rechts. Danach wieder hinten und dann links neben Ihnen. Jetzt sind Sie dran. Dann wird es auf der Bühne lauter und das Husten ist vorbei.

Jedenfalls bis zur nächsten leisen Stelle. Da geht es wieder los. Diesmal hinten links, wenn es vorher hinten rechts war. Dann vorne, in der Mitte und wieder Sie. Das ganze Stück hindurch und jedes Stück.

 Woran liegt das? An den Höhlen. Es liegt an den Höhlen! Sie müssen sich das so vorstellen: Unsere Ahnen, bevor es Reihenhäuser und ovale Blumenbeete, Hochhäuser mit Satellitenschüsseln und stuckbewehrte Gründerzeitbauten gab, wohnten in Höhlen. Nein, ich meine nicht Plattenbauten, sondern jene Hohlräume, wie man sie in Bergen, Hügeln und Schluchten findet.

Damit fiese Säbelzahntiger, Bären mit scharfem Mundgeruch und andere Unbill vor der Höhle blieb, zündeten die Ältesten ein hübsches Feuer auf der Bühne an … äh … im Eingang.Da war es hell, während der Theatersaal, nee – die Höhle, im Dunkel lag. So eine Höhle ist weitläufig. Man muss sicher sein, dass alle da sind. Nicht das Zuschauer noch draußen herum irren und von Bär und Tiger gefressen werden.


Wenn es dann ruhig wurde und man sich hinlegte zu jenem Nickerchen, welches für Jäger, Sammler, Rezensenten und Abonnenten immer noch wohlverdient ist, hustete man, um seine Anwesenheit mitzuteilen und sich zu vergewissern, dass auch die anderen schön kuschelig nahe sind.

Und genauso machen es die Leute im Theater!