Es ist sozusagen ein tolldreistes Stück zu vermelden, das in Neuburg an der Donau zur Aufführung kommt. Ein Stück aus der Schmierentheaterabteilung des Literaturbetriebes. Eine Beschädigung des Andenkens an den großen Schriftsteller, Dramatiker, Politiker und Revolutionär Ernst Toller.

Wolf Biermann, der Dichter, der schon mal über Angriffskriege, Bomben auf fremdländische Städte und Erstschläge nachdenkt erhält den Ernst-Toller-Preis 2018. Mit allem, was Biermann seit einem Zeitpunkt wenige Jahre nach seiner rechtswidrigen und strikt abzulehnenden Ausbürgerung aus der DDR veröffentlicht hat, steht er in einem eklatanten Widerspruch zur Wertewelt Ernst Tollers. Es ist geradezu ein Angriff auf den Namensgeber des Preises diese Auszeichnung an einen Kollegen zu verleihen, der all das ablehnt, was Toller doch so sehr von Herzen wollte, dass er, angesichts einer brutalen, sich in die Unmenschlichkeit und den faschistischen Vernichtungswillen drehende Welt das Leben nahm.

Der  Name Ernst Tollers muss vor solchen Preisvergaben gerettet werden. Es wäre, in Anbetracht der so starken Fortwirkungslinien des Schriftstellers und Revolutionärs deshalb eine große Tat, wenn sich Personen und Institutionen finden würden, um einen würdigen, einen zur Person passenden Ernst-Toller-Preis stiften würden. Die Redaktion dieses Magazins würde die Schaffung unterstützen.

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