Über den Kriminalroman
Der Kriminalroman, austauschbar wie ein ähnlicher Stein gegen den anderen, von den Verlagen mit Blutspritzern vermarktet, die an Ketchup erinnern, damit auch stets klar ist, um was es sich hier handelt, einen Burger, schnell verspeisbar, im Vorübergehen essbar, der Kriminalroman, der dieselbe Geschichte seit Jahren erzählt, der sich als Gattung nicht ernst nimmt, der von wenigen Autoren noch geknetet und geknechtet wird, der Kriminalroman, der die schäbigsten Schreiberlinge anzieht wie auch einige Wortschöpfer, der Kriminalroman, der auf dem Nachttisch liegt, um sich vor dem Traum ein wenig Angst in die Augen zu träufeln, der Kriminalroman, der als Roman schlechthin funktionieren sollte, so wie die Romane von Dostojewski, Dickens und Zola schlechthin funktionieren, der Kriminalroman, der sich nicht um Etikette scheren sollte, der sich aber dafür anstellt, einreiht, ruft, ich will aber auch ein Kriminalroman sein, der Kriminalroman, der nach Dreck und Straße, nach Derek Raymond, nach Handke, Botho Strauß, Hilbig, nach Spillane, nach de Sade klingen sollte, der Kriminalroman, der sich nicht in nüchternen Beschreibungsexzessen verlieren sollte, der sich nicht nur mit den Wohnungseinrichtungen aufhalten sollte, sondern auch mit der Inneneinrichtung des Kopfes, der Kriminalroman, der sich endlich wieder wichtiger nehmen sollte, viel wichtiger als er jemals zuvor war, der sich feiern sollte, weil er plötzlich in der Lage ist, sich zu vernichten und wieder aufzuerstehen …
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