Ich erinnere mich an den Tag
als mein Vater neben seinem Tod
im Klinikbett lag. Eine schwer atmende
Maschine hinderte ihn daran
ganz fort zu gehen. Seine Lippen
scheuerte ein zuckender Schlauch wund.

Jetzt, da er wieder bei uns ist
hat etwas seinen Mund verschlossen.
Die Stimme meiner Mutter
am Telefon wird ganz flach, wenn sie
von seinem Schweigen erzählt.

Als er im vergangenen Jahr Seite
an Seite mit dem Tod schlief, hat er
den Krieg noch einmal gekämpft.
Worüber sollte er jetzt sprechen
wenn das Sterben solche Schrecken
aus dem Vergessen treten lässt.

Er wartet, denke ich, dass er dem den Platz
räumt, der ihm damals so nahe war.
Aber nicht nur das, sagt sie, er übersieht
auch die notwendigen Reparaturen im Haus.
Und wenn ihn jemand fragt, wie es geht
dann sagt er: Gut.

Nichts sonst, sagt sie, ist aus ihm heraus
zu bekommen. Wir sprechen
bis ihre Klage verstummt
und ich weiß, sie klagt nur deshalb
weil sie das Andere nicht sagen kann.