„Die jetzt bekanntgewordenen Fälle von NS-Raubkunst im Besitz der Bundesregierung zeigen, dass es noch viel zu tun gibt. Wie eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE ergab, hat die Beratende Kommission, besser bekannt als Limbach-Kommission, sage und schreibe 15 Empfehlungen für eine Einigung in strittigen Fällen abgegeben, also lediglich eine pro Jahr. Genauso oft wurde sie angerufen. Das ist beschämend. Internationale Vertreter von Opferverbänden wie Dr. Agnes Peresztegi von der Commission for Art Recovery (CAR) beklagen seit Langem die schleppende Umsetzung der in Washington vereinbarten ‚gerechten und fairen Lösungen‘“, erklärt Simone Barrientos, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Barrientos weiter:

„Dass das Gremium auf dem Prüfstand ist, begrüße ich. Es bleibt abzuwarten, ob die Änderung, nach der berechtigte Antragsteller gegenüber bundesgeförderten Einrichtungen auch einseitig die Kommission anrufen können, eine Erhöhung der Fallzahlen mit sich bringt.

Die für 2020 angekündigte mehrsprachige Datenbank zur Provenienzforschung am Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste ist überfällig. DIE LINKE wird die Umsetzung verfolgen. Ich sehe die Gefahr, dass das Thema ‚koloniales Erbe und Restitution kolonialer Raubkunst‘ das Thema ‚jüdische Raubkunst‘ überlagert. Wir werden uns dafür stark machen, dass jüdischen Opfern, ihren Familien und Erben geholfen wird, ihre Ansprüche durchzusetzen. Das sind wir ihnen schuldig.“

Der Beitrag auf der Seite von Simone Barrientos