Die Texte haben neben ihrem zeitgeschichtlichen Charakter als Dokumente
einer der letzten Kunstavantgardeströmungen des 20. Jahrhunderts und
Erbe des Surrealismus, aber auch eine nicht zu unterschätzende immer
noch aktuelle Seite ihrer Texte. Die Frage des Spektakels, die Guy
Debord, die „graue Eminenz der Situationisten“ in seinem Hauptwerk „Die
Gesellschaft des Spektakels“ noch einmal explizit aufwirft, kann zur
Analyse der heutigen Mediengesellschaft immer noch hilfreiches Werkzeug
darstellen. Sie waren vielleicht – trotz ihres geringen Einflusses –
mit ihren Ideen und Ansichten eines der spannendsten Kapitel der
Revolte von „1968“, die mit Dieter Kunzelmann und der Künstlergruppe
SPUR auch im deutschsprachigen Raum ihre Spuren hinterlassen hat
Als Illustrationen hat der Verlag größtenteils auf die
Originalillustrationen aus der jeweiligen Ausgabe der Zeitschrift
zurückgegriffen. Schade, daß bei der Gestaltung und der Einbindung der
Illustrationen nicht mehr Fantasie gewaltet hat – wie es die Texte
nahegelegt hätten. Dennoch ist es lobenswert, daß der Nautilus Verlag
seinen Idealen treu geblieben ist und immer noch solche Bücher
produziert, die lediglich einen kleinen Teil der Bewegung ansprechen
und keine großen Einnahmen bescheren.
Neben der vorliegenden Auswahl sind noch weitere Buchtitel über die
Situationistische Internationale und von ihren Mitgliedern in der
Edition Nautilus erhältlich.